1767 wurde das Rittergut Kahnsdorf an die Leipziger Gelehrtenfamilie Ernesti verkauft. Diesem Umstand verdankt Kahnsdorf einen kurzen, aber für die Kultur- und Literaturgeschichte umso wichtigeren Auftritt auf der literarischen Weltbühne.
Am 1. Juli 1785 lud der an der Leipziger Universität lehrende Professor für Theologie, Johann Christian Ernesti, Christian Gottfried Körner (Vater Theodor Körners) und Friedrich Schiller nach Kahnsdorf ein. Schiller und Körner verband seit diesem Treffen eine innige Freundschaft, welche Schiller zu seiner weltberühmten Ode „An die Freude“ inspirierte. Mit dem Treffen in Kahnsdorf begann für Schiller eine positive Wendung in seinem Leben.
Auch Felix Mendelsohn Bartholdy besuchte die Familie Ernesti mehrmals in Kahnsdorf und fand hier Ruhe und Entspannung.
Heute lädt das historische Schillerhaus mit Café (ca. 5 min zu Fuß entlang der Seepromenade und durch den kleinen Herrengutspark) zum gemütlichen Verweilen ein. Bei einer heißen Tasse Kaffee und einem leckeren Stück selbstgebackenem Kuchen können Sie einen erholsamen Nachmittag verbringen und sich über die Geschichte des alten Rittergutes und des Ortes Kahnsdorf informieren. Ein Besuch im Schillerhaus Kahnsdorf lässt sich außerdem mit einem Spaziergang durch den denkmalgeschützten Park sowie dem Flanieren auf der Promenade des Hainer Sees verbinden.
Jedes Jahr im Juni findet das liebevoll gestaltete Schillerfest statt, das an Episoden aus Schillers Leben erinnert und den Bogen in die Zukunft am Hainer See zieht. Erleben Sie dabei Kunst und Kultur in einer lauschigen Sommernacht und genießen Sie kulinarische Köstlichkeiten des Schillercafés.